Was bedeutet es, ein erfülltes Leben zu führen?

Viele Jahre glaubte ich tatsächlich, ein erfülltes Leben zu führen bedeute, eine Familie zu gründen. Vielleicht nahm ich dies so an, weil das von der Gesellschaft so suggeriert wird und diesen Lebensentwurf auch tatsächlich viele leben.
Beobachtungen zu Familienglück und Lebenszufriedenheit
Mit der Zeit bemerkte ich, dass es sehr glückliche und zufriedene Mütter und Väter gibt, aber auch welche, die weniger glücklich wirkten.
Genau so nahm ich wahr, dass es freudestrahlende Menschen ohne Kinder gibt wie auch unzufriedene.
Der Grundstein für ein erfülltes Leben und Zufriedenheit musste folglich eine andere Ursache als das Kinderkriegen und fruchtbar sein haben.
Die Suche nach dem, was uns erfüllt
Also machte ich mich auf die Suche danach, was es denn ist, das uns Menschen erfüllt, uns antreibt und uns Sinn verleiht.
Ich las Bücher zum Thema wie zum Beispiel «Das grosse Buch der Freude» von Dalai Lama. Ich sprach mit verschiedenen Menschen darüber, was für sie Glück und ein sinnerfülltes Leben bedeute.
Freiheit, Herzensträume und der Mut zur Selbstverwirklichung
All dies sowie meine eigenen Erfahrungen brachten mich zum Schluss, dass ein erfülltes Leben daraus resultiert, die Freiheit zu haben, das tun zu können, was dir Freude macht und du dir von ganzem Herzen wünschst.
Deine Herzensträume – ganz ohne Ängste – leben zu dürfen, ist also ein wichtiges Schlüsselelement zu einem erfüllten Leben.
Das bedeutet, wenn du eine Familie gründen möchtest, gehe diesem Traum nach. Wenn du reisen gehen möchtest, tue es. Wenn du mit vierzig noch eine Ausbildung machen möchtest, die dich interessiert: Go for it. Möchtest du kreativ sein und ein Buch schreiben oder den ganzen Tag Musik machen? Just do it. Du möchtest dich mit deinem Herzenbusiness selbstständig machen? Verwirkliche es. Ohne Existenzängste oder mit den Grenzen gesellschaftlicher Konventionen im Kopf. Diese Grenzen existieren nämlich nur in deinem Kopf, sie sind nicht real. Es ist so vieles möglich, wenn du dich traust.
Selbsterkenntnis und Zeit für dich
Das zweite Element für ein erfülltes Leben ist: Lerne dich selbst gut kennen. Nimm dir Zeit für dich selbst und trage die me time auch in deiner Agenda ein: Plane die Zeit mit dir selbst bewusst. Versuche immer mehr herauszufinden, was dich begeistert und bewegt. Was macht dir Freude?
Für was brennst du? Tue mehr von dem und gib diesen Aktivitäten, die dir Sinn geben, bewusst Raum.
Dich selbst gut zu kennen, zu wissen, was deine Stärken und Schwächen sind, wo deine Grenzen liegen, was für dich passt und was nicht, ist ein riesiger Schatz, den dir niemand wieder wegnehmen kann. Hast du deine Essenz deines Seins einmal gefunden, besitzt du sie für immer. Keine Person und kein Ereignis wird dir diesen wertvollen Fundus wieder wegnehmen können.
Den Fluss des Lebens annehmen und in der Veränderung wachsen
Ein weiterer wichtiger Punkt für Zufriedenheit ist, den Fluss des Lebens anzunehmen und mit ihm zu fliessen, statt sich dagegen zu wehren. Akzeptiere, dass alles im Fluss und nichts für die Ewigkeit ist. Alles ist vergänglich. Dafür müssen wir nur einen Blick in die Natur werfen, um dies zu fühlen und zu verstehen: Geburt und Tod, die Jahreszeiten, das Erblühen und das wieder Verwelken, fliessendes Wasser im Fluss, Sonnenauf- und Sonnenuntergang…
Sei offen, dich auf diese Veränderungen einzulassen, statt mit Vergangenem zu hadern und irgendwelchen Geschichten und Menschen nachzutrauern oder dich in Zweifeln zu verlieren. Das Leben ist jetzt. Der Moment, der zählt, ist der Augenblick. Was heute ein grosses Leid für dich bedeutet, kann morgen schon deine grösste Freude sein.
Schaue bei deinen Themen aufmerksam hin, damit du Blockaden und Muster erkennen und diese positiv verändern kannst. Dann ist Entwicklung möglich. Versuche Krisen als Chance zu sehen, zu wachsen, daraus zu lernen und dich weiterzuentwickeln. Für dies sind wir da, um dies geht es im Leben.
Beziehungen und vielfältige Lebensentwürfe
Weiter geht es auch um Beziehungen, die wir auf dieser Welt erschaffen, leben und auch pflegen.
Selbstverständlich gibt es vielen Menschen Sinn und Erfüllung, für ein Kind da zu sein und es beim Aufwachsen zu begleiten.
Doch erstens erfüllt dies, ehrlicherweise, nicht alle Menschen. Zweitens kannst du für andere Menschen auf verschiedene Art und Weise da sein und sie begleiten: Indem du zum Beispiel einem Adoptiv- oder Pflegkind ein schönes zu Hause und Liebe schenkst oder die Beziehung zu deinem Patenkind/deinen Patenkindern pflegst. Du kannst deine Eltern unterstützen, wenn sie älter werden. Weiter kannst du dein Umfeld, deine Freund*innen, zu deiner Familie machen und für sie da sein.
Auch kannst du einen Beruf im Sozialen mit Kindern und Jugendlichen wählen, um dort Menschen auf ihrem Weg ins Leben unterstützen und begleiten zu können.
Sei offen für verschiedene Lebensentwürfe und Möglichkeiten: Die Welt ist farbig schön und gross. Es geht darum, die Optionen auch wahrzunehmen, zu sehen und Chancen, die dir das Leben bietet, mutig zu ergreifen.
Vielen gibt es Sinn, wenn sie eigene Kinder haben. Später haben sie dann Enkelkinder, um die sie sich kümmern können. Menschen, die keine Kinder haben, sind situationsbedingt gezwungen, sich intensiver mit der Frage auseinanderzusetzen, was sie mit ihrem Leben anfangen möchten und wie sie die nächsten Jahrzehnte füllen wollen, was für Projekte und Leidenschaften sie haben.
Ehrlich gesagt finde ich auch, dass sich auch Mütter und Väter überlegen sollten, was sie gerne machen und was ihnen Freude bereitet.
Doch wenn du kinderlos bist, musst oder darfst du ganz viel Zeit selbst gestalten. Dies kann Herausforderung und Chance zugleich sein, je nachdem wie du das anschauen möchtest.
Entdecke weitere Artikel
Ich habe noch mehr für dich geschrieben – vielleicht ist etwas Passendes dabei.